Als junges Mädchen hörte ich gerne Wanda Jackson und ihr Lied. Ich wünschte mir damals, einmal nach Santo Domingo zu kommen. In späteren Jahren habe ich diesen Wunsch nie vergessen.
Eines Tages war es dann soweit. Wir buchten einen Urlaub in der dominikanischen Republik. Der Flug ging nach Puerto Plata und unser Hotel war ein fünf Sterne Hotel von der Riu Gruppe, das Mambo in Maimon.
Ende November ging es los ab Frankfurt. Wir buchten einen Zubringer zum Flughafen und waren rechtzeitig da, obwohl wir Platzreservierung hatten. Wir flogen mir der Hapag Lloyd weil uns die Condor nicht zusagte. Drei Wochen Urlaub, die hatten wir uns verdient. Beide waren wir ausgelaugt von dem harten Job und so wollten wir uns eigentlich nur erholen. Wir hatten nicht vor große Ausflüge zu unternehmen. Ein paar Jahre zuvor waren wir schon einmal in der Dominikanischen Republik und hatten dort einen schönen Urlaub verbracht und nette Leute kennen gelernt.
Der Flug dauerte acht Stunden und dann noch einmal mit dem Bus zwei Stunden Transfer ins Hotel. Wir waren angenehm überrascht von der Anlage und unserem Zimmer. Die Verpflegung war "all inclusiv" und auf dem Zimmer hatten wir einen Kühlschrank mit verschiedenen Getränken, der jeden zweiten Tag aufgefüllt wurde. Außerdem hatten wir an der Wand noch eine Batterie mit Whisky, Cognac, weißem und braunem Rum. Das war für uns zweitrangig aber wir lachten darüber.
Das Essen war erstklassig und die Auswahl riesengroß. Mir hatten es vor allen Dingen die Törtchen angetan. Es gab sie jeden Tag in verschiedenen Variationen und man konnte nicht einmal von allen probieren.
Als wir schon zwei Tage dort waren, sah ich ein Plakat über einen Tagesausflug nach Santo Domingo. Kurz entschlossen buchten wir diesen Tagesausflug. Es war ja schon eine große Strecke mit dem Bus nach Santo Domingo aber ich wollte unbedingt hin. Am Donnerstag sollte es um fünf Uhr losgehen.
Wie das Leben so spielt, versackten wir am Mittwochabend böse! Um vier Uhr weckte uns die Rezeption und wir zogen müde und ohne Frühstück los. Egal, wir konnten ja im Bus noch schlafen, dachte ich. Ganz so einfach war es leider nicht. Wir wurden durchgeschüttelt und an Schlaf war kaum zu denken. So dösten wir vor uns hin bis wir gegen acht Uhr eine Raststätte anfuhren und ein Frühstück bekamen. Danach ging es uns auch schon viel besser. Um elf Uhr erreichten wir endlich Santo Domingo.
Für mich war es faszinierend! Wir besuchten das Alcázar de Colón und danach ging es zum Mittagessen. Es wurden typische dominikanische Gerichte gereicht und jeder fand etwas was ihm gut schmeckte.
Danach unternahmen wir eine Stadtfahrt zu einigen Sehenswürdigkeiten von Santo Domingo. Zum Abschluss waren wir dann noch in der Innenstadt in einer Geschäftsstraße. Der Bus parkte direkt in der Straße und wir unternahmen einen kleinen Einkaufsbummel. Eine CD mit Merenque gehörte unbedingt dazu und natürlich "Ron", ein echter Rum, den man pur trinken kann und der dem Cognac ebenbürtig ist.
Angenehm überrascht waren wir von dem Service. So etwas kannten wir von Deutschland nicht. Wir bekamen eine Frau, die uns herumführte und alles zusammenpackte was wir kauften. Sie sprach natürlich spanisch und sehr gut englisch.
Was für mich besonders schlimm war, der Unterschied zwischen arm und reich. Auch Bettler gab es in Santo Domingo! Kinder die uns mit ihren schwarzen Augen ansahen und Pesos wollten. Sie hatten aber auch schon die Taschen voll mit Pesos. Ein kleiner Junge mit schwarzen Augen, etwa sechs Jahre alt, stieß meinen Mann an und sagte: "Señor, Pesos por favor". Und natürlich bekam er Pesos, wir konnten nicht anders!
Kurz nach siebzehn Uhr ging es mit dem Bus wieder zurück nach Maimon. Wir machten noch einmal eine kurze Pause auf der Raststätte, wo wir schon gefrühstückt hatten und kamen dann kurz nach 23 Uhr im Hotel an. Dort gab es noch ein Abendessen und danach ging es an die Bar.
Wir verlebten noch schöne Tage bis ich dann drei Tage vor unserem Abflug erkrankte. Ich konnte meinen linken Arm nicht mehr bewegen. Eine Entzündung in meinem Schultergelenk mit schlimmen Schmerzen verbunden. Der Arzt des Hotels wußte gleich wie er mir helfen konnte. Drei Spritzen, jeden Tag eine, und dann konnte ich zumindest wieder nach Hause fliegen. Die Rechnung über 149 US$ übernahm meine Reiseversicherung anstandslos.
Um sechs Uhr landeten wir wieder in Frankfurt und um zehn Uhr war ich bei meinem Orthopäden. Der gab mir eine Krankmeldung, die ich gleich meinem Arbeitgeber zukommen ließ. Das war am 17. Dezember. Das Jahr war für mich gelaufen!
Trotz allem, ich werde diesen Urlaub und Santo Domingo nie vergessen! Ein großer Wunsch ging in Erfüllung.